Green Hospitals: Wie Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen funktionieren kann

März 20, 2024
GASTBEITRAG VON CLARAVITAL
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Umweltschutz, Nachhaltigkeit, eine sinnvolle Ressourcenverwendung und CO₂-Reduzierung: Das betrifft nicht nur privatwirtschaftliche Unternehmen und Privatpersonen, sondern auch Einrichtungen des Gesundheitswesens – von der Arztpraxis, über MVZ bis hin zu Krankenhäusern. Denn Nachhaltigkeit bedeutet, dem Wohl und den Bedürfnissen der Gegenwart so nachzukommen, dass kommende Generationen nicht darunter zu leiden haben. Es liegt also nahe, sich im Gesundheitswesen nicht nur nach der menschlichen Gesundheit und Heilung zu richten, sondern Krankenhäuser und andere Einrichtungen auch in den Schutz des Planeten einzubeziehen. 

 
In den sogenannten „Green Hospitals" ist das bereits der Fall. Es sollte nicht überraschen: Ärzte und Ärztinnen, ebenso wie medizinisches Pflegepersonal, sind abseits ihres Berufs zunächst einmal Menschen – mit einer Zukunft, eigenen Sorgen und teilweise mit Kindern, denen sie ein lebenswertes Dasein auf unserem Planeten ermöglichen wollen. Treiber zu mehr Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen sind also nicht nur Regeln und Gesetze, sondern auch jene Menschen, die im Gesundheitswesen arbeiten und heilen. 

 
Sogar den Eid des Hippokrates und seine ethischen Auflagen könnte man an dieser Stelle anführen: Die Verpflichtung, den Kranken (und generell Menschen) keinen Schaden zuzufügen. Ergänzend zur eigentlichen Bedeutung, kann das auch die Verpflichtung zu mehr Nachhaltigkeit umschließen. Denn die Verflechtung von Umweltfaktoren mit der menschlichen Gesundheit wird auch durch eine Fülle von Forschungen untermauert, die aufzeigen, wie eng unser körperliches und geistiges Wohlbefinden mit der Qualität unserer Umwelt verbunden sind. So verursacht Luftverschmutzung, insbesondere durch Feinstaub, jährlich Millionen von vorzeitigen Todesfällen weltweit, indem sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Atemwegserkrankungen signifikant erhöht (Lancet Countdown 2023). 

 

Ebenso hebt eine in EcoHealth veröffentlichte Studie hervor, dass die steigenden Temperaturen und CO₂-Konzentrationen nicht nur die Pollensaison verlängern, sondern auch die Pollenproduktion ankurbeln, was zu einer Zunahme von Allergien und Asthma führt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betont in ihrem Bericht über öffentliche Gesundheit und Umwelt, dass viele der durch Umweltverschmutzung verursachten Gesundheitsprobleme vermeidbar wären. Die Reduzierung von Luftverschmutzung allein könnte etwa 7 Millionen vorzeitige Todesfälle jährlich verhindern, ein klares Zeichen dafür, dass aktiver Umweltschutz Leben retten kann. 

 

 
Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen: die Grundlagen 

 
Laut dem Fraunhofer-Institut verbraucht allein das deutsche Gesundheitswesen jährlich rund 107 Millionen Tonnen verschiedenster Rohstoffe. Das entspricht rund 5 % des gesamten deutschen Rohstoffverbrauchs. Die Art der Rohstoffe ist vielfältig: Chemikalien für Arzneimittel werden benötigt, Basisstoffe für Medizinprodukte und bei genauerer Betrachtung auch Lebensmittel, Getränke und Baumaterial. 

 
Das Fraunhofer-Institut hat gemeinsam mit dem Umweltbundesamt Leitlinien zur künftigen Ressourcenschonung im Gesundheitswesen erarbeitet, die an den einzelnen Verbrauchsstellen ansetzen. Allerdings lassen sich nicht alle Ressourcen pauschal ersetzen: Desinfizierende Chemikalien können in medizinischen Einrichtungen aus offensichtlichem Grund nicht durch Zitronen ersetzt werden, auch wenn das der Nachhaltigkeit zuträglich wäre. Es bestehen aber durchaus Möglichkeiten, wie Gesundheitseinrichtungen einerseits ihre Kosten senken und ressourcenschonend agieren können und dabei eine weiterhin stabile Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau bieten können. 

 
Beispiele dafür sind:

 

  • Nutzung modularer Geräte, bei denen nicht das gesamte Gerät, sondern nur verschlissene/defekte Module ausgetauscht werden (vom CT/MRT bis hin zu kompakten Röntgengeräten in Praxen und MVZ) 
  • Verwendung von desinfizierbaren Mehrfachinstrumenten, beispielsweise indem statt Holzspatel solche aus Metall genutzt und zwischen Patienten desinfiziert werden 
  • Optimierung der Packungsgrößen von Medizinprodukten und Reduzierung des Packmaterials 
  • Anpassung/Lockerung von Verfallsdaten bei Arzneimitteln, um die hohe Quote von weggeworfenen Arzneimitteln zu reduzieren 

 
Auch im Alltag können Gesundheitseinrichtungen ihren CO₂-Fußabdruck reduzieren: Beispielsweise durch Modernisierungen, die einen Anschluss an Wärmepumpen ermöglichen und den Einsatz fossiler Brennstoffe zum Heizen reduzieren oder durch die Ausstattung von Freiflächen mit Photovoltaik-Anlagen. Dafür bieten sich Flachdächer und größere Anlagen von Krankenhäusern optimal an. Niedergelassene Ärzte im Mietverhältnis (speziell in Altbauten) können diese Idee den Eigentümern/Vermietern vorbringen, die für derartige Modernisierungen der Immobilie sogar Fördergelder erhalten können. 

 

Laut dem „Klinikreport Nachhaltigkeit“ der Techniker Krankenkasse haben bereits 50 % der deutschen Krankenhäuser Nachhaltigkeit in ihrer Unternehmensstrategie verankert, und ein weiteres Drittel plant dies. Trotz einiger Fortschritte im Bereich Klima- und Umweltschutz sowie Personalentwicklung besteht jedoch weiterhin Handlungsbedarf, insbesondere bei der Ermittlung von CO₂-Emissionen und der Implementierung nachhaltiger Beschaffungsrichtlinien.

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Green Hospitals: Was sind grüne Krankenhäuser und worin unterscheiden sie sich von „Standard"-Krankenhäusern? 
 

Eine einheitliche Definition von „Green Hospitals" existiert nicht, da es sich dabei um (noch) keinen geschützten Begriff handelt. Es gibt aber Eckpfeiler und Rahmenbedingungen, die allgemein anerkannt sind und ein normal ausgestattetes Krankenhaus zu einem „Green Hospital" befördern. 
 

Die Organisation „Health Care Without Harm" definiert Green Hospitals als Kliniken, die „grün" wirtschaften und die Gesundheit der Menschen nicht nur durch medizinische Maßnahmen, sondern auch durch Umweltschutz fördern. Ziel ist es, auf diese Weise negative Einflüsse auf die Umwelt und den Menschen zu vermeiden. Weltweit haben sich bereits 26.000 Gesundheitseinrichtungen an ihrem Projekt „Global Green and Healthy Hospitals“ beteiligt und an der „Health Care Climate Challenge“ teilgenommen. 
 

Die Merkmale von Green Hospitals sind leicht zusammengefasst: 

 

  • ein ressourcenschonender Betrieb,
  • ein energieeffizienter Betrieb,
  • eine umweltfreundliche Ausrichtung.

 

Welche Maßnahmen sollten Krankenhäuser ergreifen, um zum „Green Hospital“ zu werden?  

 

Zu beachten ist hierbei: Da es keine einheitliche Definition von „Green Hospitals“ gibt, gibt es auch keine einheitlichen Kriterien, die für eine entsprechende Bezeichnung zu erfüllen sind. Allerdings können sich Krankenhäuser, etwa in Bayern, auszeichnen lassen, wenn sie die vom Bayrischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention gesetzten Maßnahmen umsetzen. Allgemein umfassen die meisten Definitionen von „Green Hospitals“ Maßnahmen in folgenden Kategorien: 

 

  • Energieeffizienz in Krankenhäusern

Verbrauchte Energie sollte, so weit wie möglich, aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden, beispielsweise aus Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen. Natürliche Lichtquellen und eine natürliche Belüftung – Aspekte, die schon bei der Gebäudeplanung beginnen – sind weitere Maßnahmen. Ebenso wie die Nutzung von energieeffizienten, nachhaltigen und natürlichen Dämmstoffen (z. B. Hanf statt Styropor). 

 

  • Nachhaltigkeit bei der Geländeplanung 

Dächer können, sofern sie nicht durch Photovoltaik-Anlagen belegt werden, begrünt werden – ebenso Fußwege innerhalb des Krankenhausgeländes. Für Gäste, Mitarbeitende, sowie mobile Patientinnen und Patienten sollten Krankenhäuser Anreize schaffen, die Anfahrt auch ohne eigenes Auto zu ermöglichen. Die freigewordenen Flächen können als Ruhezonen und für die weitere Bepflanzungen genutzt werden. 

 

  • Wasser- und Abfallreduzierung sowie Recycling 

Wasser-effiziente Ausstattungen und die aktive Sammlung und Nutzung von Regenwasser reduzieren den Wasserverbrauch ganzheitlich. Moderne Regenwasseranlagen lassen sich so konzipieren, dass sie fortlaufend eine relativ genau kalkulierbare Menge abwerfen, selbst wenn es eine Zeit lang nicht regnet. Digitale Wasserzähler und Möglichkeiten zur Wasseraufbereitung können den Bedarf an Frischwasser ebenso reduzieren wie die zu erwartenden Kosten im laufenden Betrieb des Krankenhauses. 
 

Für Abfälle gilt die Devise: reduzieren und wenn möglich recyclen. Vollständig lassen sich Abfälle aufgrund der hygienischen Bestimmungen natürlich nicht verhindern. Es gibt jedoch Möglichkeiten, bestimmte Einmalgebrauchsmaterialien durch Mehrfachgebrauchsmaterialien zu ersetzen. Nach Angaben des Deutschen Krankenhaus Instituts verwenden bereits 54 % der Krankenhäuser Mehrweg- statt Einwegprodukte in medizinisch und hygienisch vertretbaren Fällen. OP-Besteck lässt sich in der Regel ebenfalls recyceln, was wichtig ist, denn es besteht meist entweder aus Plastik oder Metall. Letzteres ist eine wichtige und kostspielig gewonnene Ressource. Plastik hingegen stellt eine der größten Belastungen für die Umwelt und die Weltmeere dar. 
 

  • Kreislaufwirtschaft im Krankenhausmanagement 

Eine Zahl, die die Notwendigkeit einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft verdeutlicht: Aktuell werden im deutschen Gesundheitswesen jährlich mehr als 20 Millionen Einweginstrumente verbraucht – ein nicht unwesentlicher Teil davon ist durch Kreislaufwirtschaft und Wiederaufbereitung vermeidbar. 

 

Innovative Konzepte zur Kreislaufwirtschaft steigern die Nachhaltigkeit in Krankenhäusern. Bei der Verpflegung von Patienten besteht in vielen Krankenhäusern noch Optimierungsbedarf. Plastikverpackungen von Lebensmitteln produzieren viel Abfall und belasten die Umwelt. Dieser Ansatz zur Reduzierung von Einwegplastik lässt sich nahtlos auf den Umgang mit Sanitätsprodukten und Materialien erweitern. Durch eine gezielte Auswahl und Bestellung von Produkten in Sanitätshäusern kann der erste Schritt in diese Richtung getan werden. Kriterium der Auswahl: Produkte können etwa aus nachhaltigen Materialien hergestellt, wiederverwendbar oder umweltfreundlich verpackt sein.  

 

Green Hospitals beziehen hierbei auch Patienten stärker ein. Etwa können Krankenhäuser vor der Auswahl neuer Produkte oder Lieferanten Feedback von Patienten einholen. Umfragen, Fokusgruppen oder Patientenbeiräte können wertvolle Einblicke in die Präferenzen und Bedürfnisse der Patienten bezüglich Nachhaltigkeit bieten. 


Nachhaltigkeit kommunizieren und leben – auch gegenüber Patienten

Krankenhäuser sind 365 Tage und 24/7 in Betrieb, mit tausenden, ständig wechselnden Patienten. Diese auf der Reise hin zu einem nachhaltigeren Krankenhaus mitzunehmen, ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Papierformulare können durch Online-Formulare ersetzt werden, was den Papierverbrauch und damit indirekt den passiven Wasserverbrauch reduziert. Selbiges gilt auch bei Arztpraxen und MVZ, ebenso wie im Hinblick auf Dokumentationen und Rechnungen in Papierform. Zudem sollten stationär aufgenommene Patienten (auch in Tageskliniken) beispielsweise in die Bestellung von Lebensmitteln und Speisen mit einbezogen werden, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Auch das ist online möglich – bspw. über ein Patientenportal. Dort wird das Patientenmanagement digital gebündelt und ermöglicht eine stärkere Einbeziehung der Patienten. 
 

Bei der Auswahl von Lieferanten und Kooperationspartnern können Gesundheitseinrichtungen verbindliche Qualitätsstandards etablieren. Das stellt sicher, dass Nachhaltigkeit nicht nur vor Ort in der jeweiligen Einrichtung gelebt und kommuniziert wird, sondern beachtliche Nachhaltigkeitseffekte entlang der gesamten Beschaffungskette entstehen. 
 

Patienten müssen, sollen und werden darunter nicht leiden, wenn Maßnahmen zu mehr Nachhaltigkeit korrekt und ganzheitlich umgesetzt werden. Letztlich profitieren alle (künftigen) Patienten von einer Reduzierung des CO₂-Verbrauchs und umweltschädlicher Effekte. Zudem können einzelne Anpassungen am Gebäude und durch die Integration von Wärmepumpen auch zu einer gesteigerten Qualität des Krankenhausaufenthalts beitragen, nämlich durch ein angenehmeres Innenraumklima. MVZ und Praxen reduzieren damit ihre Abhängigkeit gegenüber den zuletzt stark gestiegenen Preisen für fossile Brennstoffe und senken ihre laufenden Kosten im Praxisalltag.

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Grüne Maßnahmen, schwarze Zahlen: Wie Nachhaltigkeit das Gesundheitswesen voranbringt 

 

Etwa 30 % der Gesamtkosten von Krankenhäusern werden laut dem Fraunhofer-Institut in direkter Art und Weise durch Nachhaltigkeitsbestrebungen und „Green-Hospital-Maßnahmen" beeinflusst. Krankenhäuser können damit also nicht nur ökologischer, sondern auch ökonomischer werden. Das kann die Kosten im Gesundheitswesen perspektivisch senken bzw. stabilisieren. Gegenüber dem Status Quo der Behandlungs- und Unterhaltskosten würde das eine signifikante Verbesserung darstellen. In der ambulanten Gesundheitsversorgung sind die Kostenanteile für Nachhaltigkeitsmaßnahmen oft geringer. Dennoch können auch hier einzelne Maßnahmen effektiv umgesetzt werden, ohne sie sofort großflächig einführen zu müssen. 
 

Einen weiteren wichtigen Aspekt beleuchtet die Europäische Umweltagentur (EEA) in ihrer Analyse zu den ökonomischen Lasten, die durch umweltbedingte Gesundheitsprobleme entstehen: Durch die Behandlung von Krankheiten, die durch Luftverschmutzung verursacht sind, sowie durch verlorene Arbeitstage des Personals, das auch unter diesen Erkrankungen leidet, entstehen Kosten. Einer solchen Doppelbelastung auf das Gesundheitssystem – mehr Kranke und mehr krankes Personal - ist folglich mit allen Mitteln entgegenzuwirken, allen voran den notwendigen Investitionen in den Umweltschutz. 

 

Arztpraxen (besonders Privatpraxen) sollten einen weiteren Umstand bedenken: Nachhaltigkeitsaspekte werden der Bevölkerung immer wichtiger, insbesondere Patienten jungen und mittleren Alters, also den künftigen „Stammpatienten". Den Fokus auf Nachhaltigkeit zu legen und das offen zu kommunizieren, beispielsweise über die Webseite, kann die Auslastungsquote der Praxis und damit auch die wirtschaftliche Position verbessern. 
 

Hürden und Lösungsansätze für Krankenhäuser, MVZ und Praxen 
 

Zugegeben: Der Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit geht sich nicht von selbst. Fast immer sind dafür Anfangsinvestitionen notwendig. Diese können in Anbetracht der fortlaufend angespannten finanziellen Situation im Gesundheitswesen eine Hürde darstellen. Staatliche Hilfen und eigens für das Gesundheitswesen geschaffene „Green Bonds" könnten eine Lösung darstellen. Speziell bei überlasteten niedergelassenen Fachärzten könnten durch sinnvolle Optimierungsmaßnahmen und beispielsweise Smart-Home-Energiesteuerungen, Entlastungen für das medizinische Personal ermöglicht werden. So kann durch die Energiekostensenkung Budget eingespart und anderweitig verwendet werden. Darüber hinaus wird der manuelle Aufwand für das Personal reduziert, indem Routineaufgaben wie das Regulieren der Heizung, Klimaanlage und Beleuchtung in Praxisräumen automatisiert werden. 
 

Bürokratie und gesetzliche Vorgaben stellen eine weitere Herausforderung dar: Jede Veränderung im Gesundheitswesen ist mehr noch als in anderen Teilen der Wirtschaft von einem langwierigen bürokratischen Prozess begleitet. Auch hier muss der Gesetzgeber ansetzen. In stationären Einrichtungen müssen Änderungsvorhaben noch immer viele Abteilungen und Entscheider durchlaufen. Niedergelassene Ärzte haben hier den Vorteil, Vorhaben durch kurze Entscheidungswege schneller auf den Weg zu bringen. 
 

Beim Ausbau der eigenen Strategie für mehr Nachhaltigkeit muss auch innerhalb des Teams für Verständnis geworben und die Mitarbeiter abgeholt werden. Offene Dialoge und gegebenenfalls das Einbeziehen externer Expertise können dabei unterstützen. In einem kleineren Team sollten Praxisinhaber als Vorbild vorangehen – häufig zieht die Belegschaft dann automatisch mit. 
 

Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen: Fazit 
 

Das Konzept der Green Hospitals eröffnet eine vielversprechende Perspektive für die Zukunft des Gesundheitswesens, in der Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz Hand in Hand gehen. Die Verankerung umweltfreundlicher Maßnahmen in den Betrieb medizinischer Einrichtungen zeigt, dass der Schutz unseres Planeten nicht nur eine Frage der ethischen Verantwortung ist, sondern auch eine strategische Entscheidung, die langfristig finanzielle Vorteile mit sich bringt. Durch die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs und die Optimierung der Energieeffizienz können Krankenhäuser und Praxen nicht nur ihren CO₂-Fußabdruck verringern, sondern auch ihre Betriebskosten senken. 

 

Darüber hinaus steht das Gesundheitswesen vor der Herausforderung, im Spannungsfeld gesellschaftlicher Verantwortung, die bestmögliche medizinische Versorgung auf möglichst nachhaltige Weise sicherzustellen. Angesichts der zunehmenden Belastung durch umweltbedingte Krankheitsbilder wird deutlich, dass Prävention und Heilungsförderung eng mit dem Umweltschutz verknüpft sind. Durch die Implementierung von Green-Hospital-Initiativen und die Förderung eines nachhaltigen Managements können Gesundheitseinrichtungen nicht nur zur Linderung aktueller Gesundheitsprobleme beitragen, sondern auch präventiv gegen die Entstehung neuer Krankheiten durch Umwelteinflüsse wirken. 

 

In diesem Sinne können wir uns eine Zukunft vorstellen, in der das Gesundheitswesen eine Vorreiterrolle im Umweltschutz einnimmt und aktiv zur Förderung einer gesunden Gesellschaft beiträgt. Die Bewegung hin zu Green Hospitals ist ein entscheidender Schritt auf diesem Weg, der zeigt, dass Nachhaltigkeit und eine hochwertige medizinische Versorgung keine Gegensätze sind, sondern sich gegenseitig verstärken können.
 

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit ClaraVital.


Quellen: 

  • Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI: „Gesundheitssektor: Ressourcen schonen für mehr Gesundheit, mehr Umweltschutz und weniger Kosten“: 
    https://www.isi.fraunhofer.de/de/presse/2021/presseinfo-02-ressourcenschonung-im-gesundheitssektor.html
  • Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML: „Green Hospital - nachhaltige Krankenhauslogistik“
    https://www.iml.fraunhofer.de/de/abteilungen/b3/health_care_logistics/krankenhauslogistik/green-hospital.html 
  • Abfallmanager Medizin: „Nachhaltigkeit durch Abfallvermeidung und Wiederverwendung“
    https://www.abfallmanager-medizin.de/themen/kreislaufwirtschaft-im-krankenhaus/ 
  • kma Online: „Green Hospitals sind auch Smart Hospitals“
    https://www.kma-online.de/aktuelles/management/detail/green-hospitals-sind-auch-smart-hospitals-48492
  • Lancet Countdown: „The 2023 Global Report of the Lancet Countdown“
    https://www.lancetcountdown.org/2023-report/ 
  • Springer Link: „Aeroallergens, Allergic Disease, and Climate Change: Impacts and Adaptation“
    https://link.springer.com/article/10.1007/s10393-009-0261-x 
  • World Health Organization: „Climate And Health Country Profile – 2015 Germany“
    https://iris.who.int/bitstream/handle/10665/246122/WHO-FWC-PHE-EPE-15.19-eng.pdf?sequence=1
  • European Environment Agency: „The costs to health and the environment from industrial air pollution in Europe – 2024 update“
    https://www.eea.europa.eu/publications/the-cost-to-health-and-the 
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